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Gedenkstätten
Alle, die von Wien nach Brünn über die alte "Kaiserstraße" fahren, sollten wissen, daß dies die Straße des "Brünner Todesmarsches" von 1945 ist, der mit all seinen Grausamkeiten, sadistischen Quälereien und sonstigen Scheußlichkeiten in die Geschichte eingegangen ist.
Erreicht man nach Nikolsburg (Mikulov) den Ort Pohrlitz (Pohořelice), etwa 25 km südlich Brünn, dann erinnert südlich des Ortes am westlichen Straßenrand ein 6 m hohes Mahnkreuz an die vielen Toten dieser gigantischen Vertreibung, die an diesem Ort in Massengräbern und anderswo in Straßengräben und auf Friedhöfen begraben, oft nur verscharrt worden sind. Hinter dem Kreuz befindet sich ein Gedächtnishain.
In Brünn findet man in einer Seitenkapelle der Jakobskirche auf Wandtafeln in deutscher und tschechischer Sprache, wenn auch mit unterschiedlichem Text, eine Erinnerung an die deutsche Bevölkerung.
Und im Garten des Augustiner-Klosters von Altbrünn (Staré Brno), in welchem der berühmte Abt Gregor Mendel systematische Versuche zur Erforschung der Vererbungsgesetze durchgeführt hat, kündet seit 1995 ein Mahnstein an den unheilvollen Fronleichnamstag 1945, als die "wilde" Vertreibung von hier aus begann.